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Lautsprecherleitung


Als Lautsprecherleitung eignet sich jede zweiadrige elektrische Kupferleitung, außer ganz dünne.
Normalerweise ist sie flexibel. Massive Leitungen verwendet man nur für fest verlegte Strecken. Bei spezieller Lautsprecherleitung lassen sich die Adernpaare leicht voneinander trennen. Ihr Widerstand sollte klein gegen die Nenn-Impedanz des angeschlossenen Lautsprechers sein (Spannungsanpassung), was bei Leitungen pro 10m Länge mit einem Leiterquerschnitt von 1,5 mm^2 bis hinab zu 4Ω- Lautsprecher-Nennimpedanz der Fall ist. Bei einer Publikums- Freiluftbeschallung darf es wegen der mechanischen Robustheit aber auch etwas mehr sein. Die Eigenresonanz des Baßlautsprechers wird somit via Leitung vom Verstärker (Ri praktisch = 0Ω) ausreichend gedämpft und die Energie wirtschaftlich übertragen. Für natürliche Widergabe dürfen die Leitungen der Kanäle nicht gegeneinander verpolt sein. Ein elektrisches Kabel ist übrigens nach DIN mechanisch oder chemisch bewehrte Leitung die unter der Erde oder unter Wasser verlegt werden darf; das ist ursprünglich die Bezeichnung für ein starkes Seil aus Hanf oder Stahl. Einfach zusätzlich ummantelte Leitung darf sich aber auch Kabel nennen. "High-End-Kabel", "Kabelklang" etc. ist Betrug.

Siehe auch:
VDE 0250 Teil 102 1991-07 DIN VDE 0250-102 Isolierte Starkstromleitungen - Wärmebeständige PVC-Verdrahtungsleitung in Zwillingsausführung.



Einfache Formel zur Berechnung des Mindest-Leitungsquerschnitts
Zugrunde gelegt wird zunächst ZLautsprecher >=10 * RLeitung , sodaß die Pauschalbedingung für Spannungsanpassung gegeben ist:
 
A = L/Z * 1/3    [1]

Es bedeuten:
A = Leiterquerschnitt
L = einfache Leitungslänge
Z = Lautsprecherimpedanz (Nennwert)

Beispiele:

1)
Die Lautsprecherbox hat 8 Ohm und die Leitung soll 5 Meter lang sein:
Gegeben:  Z = 8 Ω; L = 5m
Formel:   A = 5m/8 Ω * 1/3
Ergebnis: A = 0,2 mm2

2)
Die Lautsprecherbox hat 4 Ohm und die Leitung soll 10 Meter lang sein:
Gegeben:  Z = 4 Ω; L = 10m
Ergebnis: A = 0,833 mm2

3)
Der Impedanzverlauf einer Lautsprecherbox darf stellenweise 25% niedriger als die Nennimpedanz sein. Legen wir also vorsichtshalber mal 3 Ohm zu grunde:
Gegeben:  Z = 3 Ω; L = 10m
Ergebnis: A =  1,11 mm2

Der nächst höhere Normwert von 1,5mm^2 erfüllt, bzw. übertrifft also schon die Mindestanforderungen nach einem Wirkungsgrad von >90% für Leitungen bis 10m Länge.

4)
Da sich der errechnete Querschnitt bis hierher in Grenzen hält, gestalten wir doch einfach mal den Wirkungsgrad noch etwas großzügiger. Die Formel wird entsprechend angepaßt:

A = L/Z * 2/3    [2]

Gegeben:  Z = 3 Ω; L = 10m; n > = 95%
Ergebnis:  A = 2,22 mm2

Ein Wirkungsgrad von 95% bei der Übertragung kommt schon bei einer 2,5mm2 - Leitung trotz 4 Ohm- Boxen mit 3 Ohm Impedanzminimum zustande.
Dabei haben elektrodynamische Lautsprecher meist nur einen Wirkungsgrad von ~ 1%. In allen Fällen ist eine gute Dämpfung der Resonanz des Baßlautsprechers gewährleistet.

---

Die zugrundeliegende Formel zur Berechnung des Impedanz/ Widerstandsverhältnisses lautet:

Z/R = (A * Z * k) / (2 * L)   [3]

Es bedeuten:
k = spezifischer Leitwert - für Kupfer = 59  S * m / mm2