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Schaltpläne


Zeichnen von Schaltplan und Lageplan / Layout
Klassifikation und Identifikation von elektronischen Schaltun
gen



Der Schaltplan
Beim Zeichnen von Schaltplänen, vor allem wenn sie mit diskreten Bauteilen auskommen, ergibt sich eine quadratische Gitternetzstruktur mit typischen Ausnahmen, nämlich wo keine Verbindung ist. Das Netz besteht also aus Leitungen, Verbindungen, Unterbrechungen und den elektronischen Bauelementen. Um die Funktion einer Schaltung möglichst leicht verstehen zu können empfiehlt es sich aber, dem orthografischen Automatismus Grenzen zu setzen, denn sonst entsteht tendenziell eine abstrakte kreisartige Struktur in der sich Plus und Minus am Abblockkondensator treffen. Selbst einfachste Schaltungen sind dann nur noch sehr schwer zu verstehen. Als Maschengröße auf dem Papier empfehle ich eine Kantenlänge von 2cm.


Der Lageplan
Zu einem Schaltplan gehört normalerweise auch immer ein Lageplan (engl.: Layout). Auf dem Lageplan sind die Bauteile durch Nummern auf dem entsprechenden Symbol zu identifizieren. Nicht zu vergessen ist die Darstellung der Schraublöcher und Anschlüsse. Es empfiehlt sich, das Punktraster mit auszudrucken. Wärend der Schaltplan zur Not noch mit schwarzweiß auskommt, empfiehlt sich für den Lageplan eine farbige Darstellung. Datenverschwendung ist hierbei fehl am Platz. Vielmehr reichen für gewöhnlich 16 Farben völlig aus. Beispiel:

Eingänge - lila,  (oder rosa, das ist die additive Farbmischung aus rot und blau)
Widerstände, Ausgänge - grün
Kondensatoren, minus  - blau
Halbleiter, plus - rot
Spulen - orange (eigenlich gelb, aber das sieht man so schlecht auf weiß)
Drahtbrücken - grau
Masse - schwarz
Kühlkörper - cyan, das ist die additive Farbmischung aus grün und blau


Ein Identifizierungs-Code für elektronische Schaltungen und Schaltpläne
Wenn man eine Menge Schaltpläne entwickelt oder zusammenstellt, dann verliert man bald den Überblick. Aus unzähligen Experimenten mit ihren Dokumentationsentwürfen ist schließlich ein Code entstanden, der universell anwendbar ist und jede funktionelle Ein­heit oder Modul auf einen Blick identifiziert oder wenigstens einkreist. Dabei ist das Prinzip nicht übermäßig streng aufzufassen, vielmehr ist insbesondere bei komplizierteren Schaltungen eine gewisse künstlerische Freiheit gefragt.

[Anzahl Transistoren] [IC+Anzahl] [Identifikationskürzell] [Zusatzidentifikator]  [Anzahl der Bauteile] - [Besonderheit]
 
Identifikationskürzel
 
Bedeutung
BG  Brückengleichrichter
BK Bistabile Kippstufe
BP Bandpass
D Detektor
DEG Dreieckgenerator
E Endstufe
ESB Einschaltstrombegrenzung
F Fotoelektrisch
FD Fotodetektor
FM Frequenzmodulator
FW Lautsprecher-Frequenzweiche
GR Gleichrichter
HFO Hochfrequenzoszillator
HFE Hochfrequenzendstufe
HP Hochpass
KLR Klangregler
KSQ Konstantstromquelle
LEDW Drosselwandler für LEDs
LSS Lautsprecherschutzschaltung
M Amplitudenmodulator, Mischstufe
MK Monostabile Kippstufe
NFE Niederfrequenzendstufe
NFV NF- Vorverstärker
NAG Nadelgenerator
NT Netzteil
NTE Netzteilendstufe
NTS Netzteil mit elektron. Sicherung
NTX Einstellbares Netzgerät
P Präzisions-
PREM Pre-Emphase
QUO Quarzoszillator
R Regelschaltung
RAG Rauschgenerator
REG Rechteckgenerator
S Elektronische Sicherung
SING Sinusoszillator/ -Generator
SW Sperrwandler
TP Tiefpass
USA Unterspannungsabschalter
W Drosselwandler
Y symmetrisch, Dualspannungsbetrieb
X einstellbar
Z Referenzspannungsquelle
ZF Zwischenfrequenzverstärker

-

Filtercode


Für aktive Filter habe ich folgenden Schlüssel entwickelt:

1) Art des Filters: Tiefpaß = TP, Hochpaß = HP, Bandpaß = BP
2) Grenzfrequenz in dB
3) Charakteristik: kritisch = A, Bessel = B, Butterworth = C, Tchebychev = D
4) Schaltungsart:  Sallen Key = nicht invertierend = P
("positiv")  - - - Mehrfachrückkopplung / multi feedback = invertierend = N ("negativ")

Beispiel: Ein Tiefpaß für 3,3kHz mit Butterworth-Charakteristik, nicht invertierend,  mit Normalverstärkung 10-fach:

TP3k3CP20dB

Fertig! So weiß man immer, welcher Filter vorgesehen ist. Selbst wenn man längere Zeit keine Filter gebaut hat, kann man sich die Bedeutung schnell wieder rekonstruieren.




 *



Glosse

Wenn kein schwarzer Draht für den Masseanschluß zur Hand ist, dann nehme man weiß. Ist kein roter Draht für +UB zur Hand, dann nehme man gelb. Ist schwarz für Masse vorhanden, aber weder rot noch gelb für +UB, dann, und nur dann nehme man dafür weiß. Fehlt grün oder lila für die Kennzeichnung der Ausgänge, dann schreibe man sie in beliebiger Farbe dran. Fehlt hingegen blau für -UB bei dualer Betriebsspannung, dann wähle man entweder eine Schaltung mit einfacher UB oder man kaufe neuen Schaltdraht in allen Farben. Hat man dafür kein Geld, dann ist man auf bestem Wege ein genialer Elektroniker zu werden, denn Not macht erfinderisch.








 Das ist der Schlüssel zum Käfig, du blöder Affe!  (Don Martin)