2NAG9.LED: Nadelgenerator mit Spannungsverdoppler zum Betrieb
einer LED an 1,5V *überarbeitet *
Das Bild zeigt noch die alte Version
Die Schaltung
2NAG9.LED ist
für Anwendungen geeignet, bei denen die
Vorwärtsspannung der LED oberhalb der Betriebsspannung liegt.
Einen LED- Blitzer mit einer einzigen
1,5V-Batterie betreiben zu können, ist doch sehr
praktisch, nicht? Die einzige vernünftige Schaltung
dafür gibt es merkwürdigerweise nur
hier. Alle
anderen Schaltungen im I-Netz haben eine U
BE-Strecke
im Stromweg und verschwenden somit 0,6V Betriebsspannung.
Es
werden keine Spulen
benötigt. Stattdessen wird ein Elko über einen
Widerstand mit der "Blitzenergie" aufgeladen. Ohne Spule gehen zwar
grundsätzlich 50% der Energie am Widerstand verloren, aber das
ist
für viele Anwendungsfälle noch vertretbar, weil der
Aufwand
sonst viel größer wäre. Mit einer
Alkali-Mangan-Monozelle blitzt es immerhin 10 Jahre lang, wenn
man
die
Selbstentladung mitberücksichtigt. Die
Vorwärtsspannung der
LED sollte oberhalb der Batteriespannung liegen, jedoch nicht mehr als
knapp doppelt so hoch. Bei einer durchschnittlichen 1,5V-Batterie kann
man im Laufe der Entladung mit einer Spannung von 1,6V...1,0V rechnen.
Darunter ist der Energiegehalt sowieso nur noch gering.
Verwendet wurde eine gelbe LED mit 2V
Vorwärtsspannung. Die minimale U
B
beträgt dann 1,1V
und hängt kritisch von R3 ab. Ebensogut gehen rote
LEDs und vielleicht auch grüne. Blaue und weiße LEDs
bräuchten dagegen bereits 2V UB,
weil sie mehr als 3V Uf
haben.
Mit entsprechender Dimensionierung der Bauteile können
natürlich auch leistungsstärkere LEDs betrieben
werden. Bei dieser Schaltung handelt es sich übrigens um
nichts weiter als
einen normalen Nadelgenerator, nur umgezeichnet und zwecks
Spannungsverdopplung anders angeschlossen.
Siehe auch:
2nag9.html
Funktionsbeschreibung
C1 (100µF) lädt sich
über R1 (10k) auf fast UB auf. R2 (1k) stört dabei
nicht, weil
er 10 mal kleiner als R1 ist. Dann beginnt T1 (BC557B) zu leiten und
steuert T2 (BC547B)
ebenfalls durch. Der Trick ist, daß R2 nur für die
kurze Blitzdauer voll in Betrieb ist, dadurch verbraucht er kaum Strom.
Nun ist plötzlich U
C1 in Reihe mit UB,
und folglich entstehen
an der LED theoretisch bis zu 3V, also fast die doppelte
Batteriespannung - und schon blitzt es! Wenn man R3 (470k) und R4 (1M)
hochohmiger
macht, dann wird der Strom gedrosselt. Daß es so
funktioniert, liegt daran, daß T1 als
Spannungs- und T2 als Stromverstärker fungiert. Damit ist die
Rückkopplungsbedingung gegeben. Die Blinkfrequenz liegt mit
den angegebenen Werten bei 1/1 - 1/2 pro s.
Der UB-Elko C2 (100...470µF) ist später
dazugekommen. Mit
ihm flacht der Spitzenstrom der Batterie ab, wodurch sie
länger
hält.
Nächstes Bild: Diodenstrom in Abhängigkeit von UB mit einer gelben 1,9V-LED:
Die LED wurde durch eine Ersatzschaltung der Praxis nachgebildet, da der Simulator keine hatte.
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Wie ermittelt man den Dauerstrom? (Danke nach Luxemburg
für die interessante Frage!)
Eine Berechnung ist wegen der Bauteiletoleranzen nicht so
vielversprechend.
Zum Messen wird der arithmetische Mittelwert des Stromes
über mehrere Sekunden benötigt:
1. Elko (4700µF) parallel zur UB schalten. Dadurch werden die
Stromspitzen auf 1-2mA verringert. Somit kann man...
2. ...einen 100Ω - Widerstand als Meßwiderstand
vorschalten, ohne daß die Spannung zu sehr abfällt.
3. parallel zum Widerstand einen Tiefpaß 100kΩ,
470µF löten.
4. Am 470µF-Elko mit einem hochohmigen
Meßgerät
(10MΩ) die Spannung (mV) messen (warten bis die Spannung
hochgelaufen ist).
5. I = U/R ; Das Meßergebnis geteilt durch
100Ω ergibt den Strom.
Mit dem Oszilloskop kann man das arithmetische Mittel
auch schätzen.
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Für alle
superhellen LEDs gilt: Augen schonen!
Obwohl die
LED hier
immer nur kurz aufblitzt, sollte man nicht direkt in den Strahl
blicken. Am besten mehrere Meter Abstand einhalten und nicht zu lange
hinsehen.
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Aktualisiert am 22.10.2020